Die erste Nacht. Die ist immer speziell, immmer was besonderes. Natürlich vor allem zwischenmenschlich gesehen :-).
Aber auch im neuen Haus, in der neuen Wohnung, im Hotel und natürlich auch im Camper ist sie anders, als im gewohnten Nachtlager. Wenn es das eigene neue Wohnmobil ist, dann bekommt die Premiere zudem einen Testcharakter: Wie liegt es sich, wie sind die Geräusche vom Kühlschrank, wie läuft die Heizung, wo zieht es, wie sind die Platzverhältnisse? Alles Fragen, die den Wohlfühlfaktor betreffen und die idealerweise mindestens mit einem “Zufriedenstellend” beantwortet werden sollten.
Es ist in der Regel so: Die Möglichkeit, das Mobil seiner Wahl ausgiebig zu testen ist nicht gegeben. Auf Messen oder im Ausstellungsraum anschauen, kurz probeliegen, das war’s. Man kauft also immer auch etwas Ungewissheit mit und diese soll nun weichen.


Ich plante die erste Übernachtung in 2300 m Höhe auf dem Berninapass in der Schweiz. Leider gilt hier ein Campingverbot, im Winter sind die Parkplätze rar und allesamt dicht an der Strasse. Muss ich mir nicht antun. Also geht es auf den Campingplatz Morteratsch, der wunderschön an der Nordseite des Passes liegt.


Diese Nacht wird sicher aufschlussreich: Die beim Kastenwagen oft bemängelte Zugluft an Heck- und Schiebetür, die Kältebrücke Fahrerhaus werden bei Temperaturen deutlich unter Null spürbar sein. Mal sehen, wie sich das real anfühlt, wie gut die Truma Combi 6D dagegen anheizt und ob das Heizungsgeräusch die Nachtruhe stört.

Nicht dass wir nun zu Wintercampern werden wollen, aber während der Panamericanareise übernachten wir auch im rauen Feuerland und im Hochgebirge. Im weiteren Verlauf der Reise, z.B. in Alaska dürfte es auch teilweise frisch sein.
Das Wassersystem bleibt auf dem ersten Übernachtungstrip aufgrund der angesagten Minusgrade noch leer, diese Inbetriebnahme hebe ich mir für später auf.


Die Gegend um den Berninapass bietet neben den winterlichen Temperaturen eine spektakuläre Landschaft, die bei entsprechendem Wetter geniale Aufnahmen zulässt. Blick auf den Piz Bernina, den östlichsten Viertausender der Alpen. Spaziergang zum Morteratschgletscher. Und die Berninabahn ist die höchste alpenquerende Bahnstrecke, und überwindet den Pass dank ihrer einzigartigen Trassierung ohne Zahnradantrieb. Der UNESCO war dies zusammen mit der ebenfalls wunderbaren Albulabahn das Prädikat Weltkulturerbe wert.





