Endlich: Die erste Nacht zu zweit im Oski! Die Geschichte von Ende März ist inzwischen schon einige Wochen alt, zwischenzeitlich blieb leider keine Zeit für Blogpflege…
Der Winter war aber auch hartnäckig in diesem März. Wintercamping ist für mich kein Problem. Der Trip ins Engadin und die Übernachtung in Root bei arktischen Minusgraden zeigten, dass man auch im Kasten einigermassen gut aufgehoben ist. Dass der Aufenthalt im Camper bei Winterwetter nichts jedermanns oder -fraus Sache ist und sich die Freude auf einen solchen Trip in engen Grenzen hält, dafür habe ich durchaus Verständnis.
Umso grösser die Freude, als Ende März endlich alles zusammenpasste: Beide Oskibesitzer haben frei, die Sonne scheint, Temperaturen im zweistelligen Bereich und die neuen Matratzen montiert. Also nix wie los. Als Ziel haben wir Oberstdorf im Allgäu ausgesucht. Fanden wir vor zwei Jahren im Herbst schon ganz nett und eine Übernachtung wert. Auch die Route über Bregenzerwald und Riedbergpass, die wir damals beim Rückweg einschlugen, gefiel uns sehr.
Also Betten bezogen und Frühstück für den Sonntag eingepackt und ab gehts am Samstagnachmittag. War im Rheintal noch ein Hauch von Frühling zu verspüren, änderte sich das im Bregenzerwald dann doch schnell mit jedem Höhenmeter. Spätestens ab Hittisau war Winter. Ab Balderschwang, ca. 1000 m hoch gelegen, lag der Schnee meterhoch neben der Strasse. Tiefverschneite Landschaft! Oje, wie sieht das dann in Oberstdorf aus? Kurz nach der Passhöhe, mit 1407 m ist der Riedberg tatsächlich Deutschands höchste Passstrasse, liess sich erahnen, dass unter ca. 900 m praktisch kein Schnee mehr lag. Oberstdorf liegt auf 800 m und präsentierte sich bei Ankunft weitgehend schneefrei und mild. Glück gehabt.



Wir wählten den offiziellen Stellplatz, welcher über mehr als 180 Plätze verfügt. Der Platz war schätzungsweise zur Hälfte belegt, also gab es genügend frei Plätze. Es gibt Plätze auf Beton/Asphalt, Kies und Rasen. Die befestigten Plätze waren gut belegt. Nicht ohne Grund: Der Naturboden war in der Auftauphase und daher teilweise nass und leicht schlammig. Wir wählten trotzdem eine solchen – da muss man durch.

Oberstdorf ist sehr touristisch, hat aber seinen Charme bewahrt, Betonsünden findet man nicht. Die Restaurants sind meist gutbürgerlich/urtümlich und man wird nicht abgezockt. Die Region bietet sicher genügend Erlebnisse und Ausflugsmöglichkeiten für zwei Wochen Aufenthalt oder mehr. Nach einem ausgiebigen Rundgang im Ort kam der Hunger. Wir kehrten im Augustiner ein – dort gibts bayerische Kost vom Feinsten. Schweinsbraten mit Knödeln und Krautsalat und Schnitzel mit Kartoffelsalat. Einfaches kann so gut sein…
Die Portionen im Bauch mussten vor dem Schlafengehen noch verteilt werden, somit gab es nochmals einen kleinen Umweg auf dem Weg zum Stellplatz, der ausgesprochen zentrumsnah liegt. Die Temperaturen waren inzwischen deutlich unter 10 ° gefallen. Der auf 18° vorgeheizte Oski liess dann aber alle Ängste vor einer frostigen Nacht verfliegen.
Am Morgen weckte uns das Vogelgezwitscher. Gutes Zeichen dafür, dass der Platz ruhig war und wir recht gut geschlafen haben. Die Heizung hatte bei Frühtemperaturen leicht über Null leichtes Spiel. Nach dem Frühstück gab’s noch eine Runde über den Platz. Abfall entsorgen, Abwaschen im Sanitärgebäude, einige Videoaufnahmen machen. Dann hiess es Abfahrt.
Die Route zurück via Immenstadt über Isny nach Lindau und Bregenz zurück in die Schweiz hat auch zumeist Spass gemacht. Über Nebenstrassen durch das Allgäu, das ist immer sehr entspannend und interessant. Die kleine Stadt Isny ist eine Hochburg für Caravan und Wohnmobile: Dethleffs hat seine Produktionsanlagen allesamt hier und der erste Wohnanhänger in Deutschland wurde hier vom Firmengründer gebaut. Auch die Firma Exploryx, spezialisiert auf hochwerige Expeditionsmobile hat ihren Standort hier. Isny hat aber nicht nur Industrie, sondern vor allem auch eine gut erhaltene Altstadt, umringt von der Stadtmauer. Vor den Toren der Mauer liegt ein hübscher Park an den auch der Wohnmobilstellplatz grenzt. Durchaus auch mal ein Ziel für einen Kurztrip also…





Nach dem Besuch in Isny, welcher noch durch einen leckeren Kuchen und einen Eiscafe auf der Terrasse des Kurhauscafes versüsst wurde, führt die Fahrt nochmals über kleine Nebenstrassen durchs das Allgäuer Alpenvorland.

Was uns leider nicht erspart blieb, war die Stauerei von Lindau durch Bregenz bis an die Schweizer Grenze. Selber schuld, wenn man das Pickerl für den Pfändertunnel einsparen will…