Das Ziel hiess Sonne. Leider bestimmten verschiedene Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und Bayern. Die grösste Chance auf Sonne fand sich in Slowenien. Also rüber über die Karawanken und rein nach Slowenien. Nach einem erneuten Besuch bei IKEA (wir hatten etwas in dieser grossen gelben Tasche an der Kasse vergessen und nicht auf das Kassenband gelegt, so dämlich….) ging es von Klagenfurt über den Loiblpass nach Slowenien. Ja der Loibl, der ist auch wieder so eine spassige, kurvige Bergstrasse. Und dann teilweise auch ordentlich steil. Der Oski wird wieder ordentlich rangenommen. Nach Durchfahren des Loibl-Tunnels ist dann die slowenische Seite sehr viel besser ausgebaut und gut zu fahren. Überhaupt Slowenien: Wer immer noch meint, im ehemaligen Ostblock sei man Jahre zurück und vieles sei halb verfallen, der liegt komplett daneben. Nördlich von Kranj kommen wir auf die Autobahn, die ist perfekt. Auch Dörfer und Städte sind gepflegt, es liegt kein Abfall rum, die Landschaft ist sauber und kultiviert. Wir empfanden das schon vor Jahren und seitdem hat es sich nur weiter positiv verändert.
Was ist das Ziel am Mittwoch? Postojna! Sagt einem vielleicht erst mal nichts. Wir hatten es vor Jahren mal im Reiseführer gelesen: In Postojna gibt es eine Tropfsteinhöhle. Eine grosse. Genauer: Die zweitgrösste und eine der schönsten der Welt! Und nicht weit davon einen Campingplatz. Etwas über eine Stunde vom Loiblpass entfernt das Ganze, also nix wie hin.
Der Campingplatz Pivka Jama liegt 10 Radminuten oder 5 Autominuten von der Postojnahöhle auf einem bewaldeten Bergrücken. Der Campingplatz ist wirklich schön, die Anlagen stammen teilweise noch aus der kommunistischen Vergangenheit, sind aber bestens gepflegt. Jama bedeutet übrigens Höhle und Pivka heisst der Fluss, der in Postojna im Untergrund verschwindet. Ok. Auf dem Gelände des Campings liegt eben auch eine Höhle, die aber während unseres Aufenthalts nicht geöffnet war. Die Gegend von Postojna gehört schon zum Karstgebiet, und dessen Eigenheiten sind unter anderem viele Höhlen und unterirdische Flüsse. Nach einer kurzen Radtour durch den Karstwald nach Postojna gab es später im Restaurant des Campings einige typische Spezialitäten wie Rasnici und Djuvecreis.
Durch den Regen am Donnerstagmorgen auf’s Dach trommelte, bzw. es waren eher die fetten Tropfen von den Blättern. (Parke nie unter einem Baum, wenn die Wetterlage unsicher ist), waren wir recht früh wach. Heute stand zuerst mal die Höhle auf dem Programm.
Man kauft an der Kasse ein Ticket für eine bestimmte Zeit, bei uns war es die Führung um 11, dann begibt man sich zum Eingangsbereich und wartet in der Nähe der Tafel in seiner bevorzugten Sprache, der Guide begrüsst die Meute und geleitet alle zur U-Bahn. Ja, Sloweniens einziger “U-Bahn”, die aber eher eine Stollenbahn ist. Der Stollen ist aber nur vielleicht 100 Meter lang und was dann kommt, lässt einen wirklich erstaunen: Mit dem Zug geht es ca. 3.5 km durch die Tropfsteinhöhle immer weiter in den Berg hinein, manchmal haarscharf an Stalagmiten und Stalagtiten vorbei. Dann, am Endbahnhof wird die Höhle zu Fuss erkundet und der Guide erzählt alles Wissenswerte. Der Rundgang dauert etwa 1 1/2 Stunden und während dieser Zeit gibt es immer wieder neue faszinierende Räume, Säle und Gänge. Doch was schreibe ich – Bilder sagen mehr, als 1000 Worte!
Fazit: Die Höhle ist wirklich beeindruckend und lohnt auch den nicht ganz billigen Eintritt von 26 Euro pro Nase – allemal. Einfach faszinierend, was die Natur in tausenden Jahren geschaffen hat. Nach dem Höhlentrip brauchten wir nun wieder etwas Sonne. Die slowenische Adria war noch 70 km entfernt – also nix wie ans Meer – im nächsten Teil.