Nach den zwei grossen Ferientrips begann im Juli die Sommersaison in heimischen Gefilden… Wenn Wetter und Freitage es zulassen, muss man das ausnutzen. Ziel des ersten Sommertrips war das Klöntal im Kanton Glarus. Der Klöntalersee ist zwar ein Stausee, hat aber einen unauffälligen aufgeschütteten Damm. Seine Lage in dem engen Seitental mit steil aufragenden, wilden Berghängen und einem flachen Uferbereich am Seeende ist spektakulär und erinnert an einen Fjord. Dass er zu den schönsten Seen der Schweizer Alpen gezählt wird, verwundert also nicht.
Trotz der Höhenlage von 850 m ü.M. bietet der See badetaugliche Wassertemperaturen und doch ist man der drückenden Hitze des 2018er Sommers entflohen. Der Campingplatz Vorauen ist eine der zwei Übernachtungsmöglichkeiten, die man als Camper hat – im Klöntal gilt ansonsten striktes Campierverbot.
Wir reisten erst am Nachmittag an, die Fahrt von Chur dauert eine reichliche Stunde und ist im letzten Teil ins das Tal hinein durchaus spassig-anspruchsvoll: Die Strasse wird ordentlich steil, eng und sehr kurvig. Am Seeende liegt der Campingplatz im flachen Uferbereich auf Wiesenland. Neben jeder Menge Dauercampern finden sich auch für Wohnmobile genügend Plätze. Das Ambiente ist wirklich hübsch, der Weg zum Seeufer kurz.
33 Franken kostete uns die eine Nacht, angesichts der vorhandenen Infrastruktur für Schweizer Verhältnisse eher günstig. Strom muss man in jedem Fall selbst mitbringen, statt Elektrizität kann man aber Feuerkörbe und Holz erstehen. Das erinnert uns an kanadische Plätze, super.
Aus dem Bad im See und einem Lagerfeuer wurde wetterbedingt nichts, ein Gewitter sorgte nicht nur für Nässe, sondern auch für ordentlich Abkühlung. Am Abend kam dann doch nochmal die Sonne heraus, so dass wir das Abendessen im nahen Gasthof Vorauen auf der Terasse geniessen konnten. Nach dem Essen folgte noch ein ausgiebiger Waldspaziergang zum wilden Südufer.
Nach einer überaus ruhigen und erstaunlich kühlen Nacht frühstückten wir gemütlich und die Drohne durfte einige Runden über dem See fliegen. Kurz vor 12 war Abreise angesagt. Nicht direkt nach Hause, sondern über den Pragelpass ins Schwyzerische Muotathal, zum Clever Händler nach Root und erst dann zurück.
Der 1548 m hohe Pragelpass ist definitiv eine Nebenstrecke, die für Fahrer und Auto einige Arbeit bedeutet. Die Strasse ist einspurig, gut steil und auch sehr kurvig. Dies gilt insbesondere für den Abschnitt von der Passhöhe nach Muotathal. Hier musste ich einmal bergauf zurücksetzen, was aufgrund des lang übersetzten (warum eigentlich…?) Rückwärtsganges eine Quälerei für die Kupplung bedeutete. Alles in allem ist der Pragel sicher nicht das ideale Terrain für den langen Jumper, aber machbar ist es doch ganz gut. Bei einem breiteren und längeren Mobil würde ich aber definitiv abraten.
Nach der Bergtour fühlte sich Oski auf den folgenden Kilometer wieder deutllich wohler und der weitere Tourverlauf mit Händlerbesuch und Heimreise verlief ohne grosse Ereignisse. Obwohl nur etwas über 24 Stunden von zu Hause weg, fühlten wir uns deutlich länger uterwegs und erlebten den Trip als eine Art Miniferien – so soll es sein! Was wir beim Händler wollten, dazu in einem späteren Blog mehr…