Duschen im Kasten

Ein im Alltag wichtiges Thema, das in vielen Fällen eher auswärts des Mobils stattfindet ist die Körperhygiene. Bei Wohnmobilen allgemein und Kastenwagen im Besonderen wird die Dusche oft gar nicht oder nur wenig genutzt – insbesondere wenn sich WC und Dusche den begrenzten Platz im Auto teilen müssen. Der oft kritisierte Duschvorhang mit seinem Ruf, am Körper zu kleben, animiert auch nicht zum Gebrauch der Nasszelle.

Gerne wird diese Problematik umgangen, indem Stellplätze mit Sanitäranlagen oder gar Campingplätze angefahren werden. Steht beides nicht zur Wahl, muss man die Köperhygiene wohl oder übel ins Auto verlegen oder halt rumstinken.

In Hinblick auf unsere bevorstehende grosse Reise mit teils spärlicher Camping-Iinfrastruktur haben wir denn auch dem Sanitärbereich bei der Kaufentscheidung besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Wir haben erschreckend enge Versionen gesehen, versuchten uns mit einem Raumbad anzufreunden und bestaunten separate Duschkabinen. Zum Glück bietet der Clever Runner ein ausreichend grosses Bad, das auch grösseren Personen in allen Richtungen Raum bietet – bei Kastenwagen ist dies wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Zudem hat die Nasszelle ein Fenster, was auch sehr sinnvoll ist.

Trotz ausreichend Platz kann man mit den begrenzten Ressourcen nicht annähernd so sorglos wie daheim duschen, das gilt es im Hinterkopf zu behalten. Wir haben maximal 80 Liter Frischwasser + 10 Liter Warmwasser im Boiler zur Verfügung und 100 Liter an Abwasserkapazität. Wohlige Minuten unter dem warmen Wasserstrahl scheiden also von vornherein aus. Der Ablauf ist quasi vorgegeben: Nassmachen – Einseifen – Abbrausen – fertig. Als kleinen Luxus kann man die Haare noch als weiteren Schritt einfügen. Für diese Vorgänge braucht man schätzungsweise 7 – 9 Liter Wasser.

Und wie ist das jetzt mit dem Duschvorhang? Nun, wir beginnen inzwischen beide, das Teil zu mögen. Was wir als Nachteil empfanden, nämlich die dünne Qualität, entpuppt sich im Gebrauch als vereinfachend. Man kann das Teil gut in die Ecken stopfen, z. B. über dem WC, und es bleibt dort. Somit ist das mit dem “klebrigen Vorhang am Hintern” in der Realität kaum wahrnehmbar. Und ein grosser Vorteil des Vorhangs sei auch genannt: Der Raum an sich bleibt tatsächlich überraschend trocken! Nass werden die Duschwanne und das Waschbecken und natürlich der Vorhang selbst, der Spiegel beschlägt kurzzeitig, das wars. Nach dem Duschen wischen wir die Wanne aus, nachdem wir den Vorhang ausgeschüttelt haben. Dieser braucht natürlich einige Zeit zum Trocknen. Für diesen Vorgang ist etwas Durchzug hilfreich. Im Stand naturgemäss kein Problem: Fenster auf, Tür auf. Will man nach dem Duschen aufbrechen, hilft nur das Lüften mit der Truma-Lüfterfunktion, das funktioniert auch erstaunlich gut.

Vorhang und Raum sollten immer sorgfältig trockengelegt werden, sonst droht Schimmelbefall und den gilt es zu vermeiden.

Wir haben nach einigen Duschvorgängen unsere Routine entwickelt und den Frieden mit dem anfangs argwöhnisch beäugten Vorhang gemacht. Eine Dusche, wie sie im Runner zu finden ist, bietet für einigermassen normal gewachsene Erwachsene definitiv genug Platz.

Das Duschvideo auf YouTube

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