Ein Freitagabend Ende Februar, es ist wieder soweit, Oski darf auf die Strasse – ein Wochenende in den Bergen steht bevor. Im Tal hat sich der Schnee weitgehend verzogen und die Temperaturen tendieren in Richtung Frühling. Trotzdem wollen wir nochmal in den Schnee und dafür müssen wir Höhe gewinnen. Doch zuerst geht es noch leicht bergab: In Landquart treffen wir Kai und Silvio. Nach dem Trip nach Juf hatten wir dieses Wochenende mal provisorisch vorgesehen und obwohl es jetzt leicht nieselt, soll das Wetter perfekt werden. Super.
Gegen 18.00 h erreiche ich den Lidl-Parkplatz, Kai ist schon da und offensichtlich beim Auffüllen der Vorräte im Laden. Kurz darauf trifft Silvio ein und der Dreierkonvoi setzt sich in Bewegung. Es geht ins Prättigau, ein Stück weit Richtung Davos und dann links hoch. Sankt Antönien heisst das Ziel, genauer ein Parkplatz oberhalb des Ortes. Die Talschaft Partnun, eine alte Walsersiedlung, ist ein beliebtes Ziel. Entsprechend hat es mehrere Parkplätze. Übernachten ist dort erlaubt, Sankt Antönien betrachtet also auch Wohnmobilfahrer als Touristen, bravo. Die kurvenreiche Strecke ins das Seitental nehmen wir schon im Dunkeln unter die Achsen und staunen über die mit jedem Meter wachsenden Schneewände an der Strasse. Auf 1500 Metern im Bereich der Parkplätze liegt weit über ein Meter. Bevor wir den endgültigen Standplatz erreichen heisst es Zahlen an der zentralen Parkuhr. 24 Stunden Parken kosten 6 Franken, je länger man bleibt, desto günstiger pro Tag wird es. So kosten 7 Tage auch nur 16 Fränkli. Dazu kommt noch eine Tourismusabgabe von CHF 4.- pro Person und Nacht. Der Parkplatzkontrolleur überreichte uns am Samstagmittag die Briefumschläge, die wir mit Geld, Namen und Autonummer versehen dann bitte im Briefkasten des Torismusbüros einwerfen möchten.
Doch zurück zum Abend: Die Meute war langsam hungrig und ich hatte die standesgemässe Mahlzeit schon vorbereitet. Speckröschti mit Käse und Spiegelei wird für eine ausreichende Kalorienzufuhr genügen.
Drei Röschti brauchen ebensoviele Pfannen. Die Challenge ist, die drei Rösti auf den zwei Gasflammen zu braten, was an eine Art Hütchenspiel erinnert. So wandern die Bratpfannen jeweils von der grossen Flamme auf die kleine und dann auf die Abstellplatte, bevor das Spiel von vorn beginnt. Geht, braucht aber etwas Zeit, bis alle Röschti auf den Teller können. Es folgte ein lustiger Abend in Kais Zottl und ein ruhige Nacht.
Samstagmorgen: Ich werde geweckt, von angeregten Gesprächen draussen, irgendwelchem Geklapper und Türenschlagen. Der Parkplatz hat sich gefüllt. Zig Skitourengänger sind schon früh am Aufbrechen und das geht nicht geräuschlos über die Bühne. Ok, Dachluke auf, Himmel blau, also schäle ich mich aus der Koje, packe mich warm ein und begebe mich mit Sparky nach draussen. Drohnenflüge in früher Morgenstunde gehören ja schon fast zu meinen Traditionen. Es entstehen schöne Bilder, es folgt ein kurzer Spaziergang ans Ende der geräumten Strasse Richtung Partnun. Sieht gut begehbar aus, ein Schild warnt vor Lawinengefahr und so ist der Weg ab 14 Uhr auch gesperrt. Zurück an unserem Parkplatz sind auch Kai und Silvio wach und ich empfehle, dringend nach Partnun hochzulaufen. Kai und Wandern, Gegensätze prallen aufeinander… Dachte ich, und werde eines Besseren belehrt: Erstaunlich widerstandslos kommt er mit und so finden wir uns wenige Minuten später auf dem verschneiten Weg zur Walsersiedlung laufend wieder. Das Tal in der Morgenstimmung ist eindrücklich, es gibt viel zu filmen und fotografieren.
Wir passieren eine kleine Nassschneelawine und begreifen, warum hier in der Tageswärme der Weg gesperrt wird. Schliesslich öffnet sich das enge Tal etwas und wir blicken auf Partnun, das von der Schijenflue überragt wird und links die Sulzfluh, einen über 2800 m hohen Felsklotz. Was für ein Anblick, der lohnt jeden Schritt! Nach einer guten Stunde treffen wir im Berghaus Sulzfuh ein und geniessen den Morgenkaffee auf der Sonnenterrasse. Drohnenflüge und Fotos folgen, bevor wir den Rückweg antreten.
Bei Kai läutet das Telefon. Der vierte Reiseteilnehmer, Ädu aus der Berner Gegend ist mit seinem Kasten auch eingetroffen und will uns entgegenlaufen. Wir staunen nicht schlecht, als er schon wenige Minuten später von einem uns engegenkommenden Schneemobil springt. Perfektes Timing.
So machen wir ein gutes Stück des Rückwegs zu viert. Unten angekommen, meldet sich der Hunger. Es ist schon Mittag, die Rösti von gestern Abend hat sich inzwischen aufgelöst und ausser einem Kaffee hat noch nichts den Magen erreicht. Drei mal Müesli, einmal Ausgleichsmasse, das hilft über die nächsten Stunden und wir sitzen zum späten Frühstück draussen in der Wagenburg.
Ädus Chausson ist auch ein 636er und wäre somit theoretisch auch mein Beuteschema. Somit ist eine Führung besonders interessant. Immer wieder faszinierend, was die Ausbauer in den gleichen Gehäusen an verschiedenen Lösungen präsentieren und wie unterschiedlich das Thema Kastenwagen doch interpretiert wird. Nach der Roomtour geht’s ans Vorbereiten des kommenden Abendessen, bzw. der Vorspeise.
Passend zur Region bereite ich eine Bündner Gerstensuppe. Die macht einiges an Schnippelarbeit (danke Silvio) und sie will auf unseren Youtube-Kanälen auch dokumentiert sein (danke Kai). Die Suppe lässt sich gut vorkochen und dickt ordentlich ein, weshalb ein Transport im Topf in der Spüle zum Ziel des heutigen Abends auch kein Risiko darstellt.
Um die im Titel gestellte Frage zu beantworten, bedarf es keiner grossen Worte – die Bilder sprechen für sich und die Gegend ist definitiv auch in der warmen Jahreszeit attraktiv! Wie es weitergeht, dazu im nächsten Blog mehr…
Hallo Jens
Schöner Anfang leider war es schnell dunkel bin gespannt wie es weitergeht,so kante ich die Rösti nicht sondern nur mit Apfelmus
Kai hat es ja schon öfter gesagt wie gut dein essen ist gehe mal davon aus das Silvio und Adrian es auf eurer Tour genauso gesehen haben
Grüße Jutta
Hallo Jens
Wunderschöne unberührte Landschaft jedenfalls wenn Schnee liegt wie es im Sommer aussieht weiß ich ja nicht .
Die Suppe ist das ähnlich wie eine Graupensuppe
Zum Frühstück es ist doch eigentlich alles gleich meine die Zutaten nur jeder richtet sich sein Müsli anders an
Grüße Jutta