
Anfang November bis Ende Januar – dies ist die dunkle Jahreszeit in Europa. Circa 6 Wochen vor und nach der Wintersonnenwende ist definitiv nicht der ideale Zeitraum für Solarenergie, zumindest wenn die Anlage auf einem Wohnmobildach flach montiert ist. Aber gehen wir die Problempunkte mal einzeln durch:
Niedriger Sonnenstand, mehr Schatten
Je nördlicher man sich befindet, desto ausgeprägter ist der niedrige Sonnenstand über dem Horizont. Bei Höchstständen von weniger als 20 ° über dem Horizont fällt nur wenig Sonnenstrahlung auf die in der Regel waagerecht montierten Solarpanels des Wohnmobils. Auch die Energie der Sonnenstrahlen ist geringer, da der Weg durch die Atmosphäre länger ist. Abschattung ist ebenso ein besonders ausgeprägtes Problem: Häuser, Bäume, Brücken oder Berge – alles wirft lange Schatten. Gerade der Schattenwurf verhindert oft bessere Leistung. Ist nur eine Zelle abgedeckt, produziert das ganze Panel kaum Strom.

Wenig Tageslänge
Nur 8 Stunden Tageslänge, eine morgens nur langsam steigende und früh wieder sinkende Sonne haben weitere Auswirkungen. Nur über die Mittagsstunden gibt es wirklich nennenswerten Ertrag.

Oft bedeckter Himmel oder Nebel
Das Klima in Mitteleuropa ist in der kalten Jahreszeit oft trist. Besonders im Flachland, und hier speziell in Flusstälern, herrscht oft tagelang Nebel trotz eigentlich schönem Wetter. Verzieht sich der Nebel, wird er oft durch graue Wolken oder einfach Hochnebel abgelöst. Bei regnerischem Wetter und dunklen Wolken liegt der Ertrag oft komplett bei null.

Schnee oder Raureif auf den Panels
Nur wenige Millimeter Schnee oder ein mit Raureif oder Eis überzogenes Panel genügt – und wir produzieren keinen nennenswerten Strom. Zu Glück kommt man durch die Dachfenster einigermassen an die Panels und kann den Belag entfernen.

Hoher Verbrauch für Heizung, Licht und andere Verbraucher
Was dazu kommt: Gerade jetzt ist der Tagesbedarf deutlich höher: Man ist öfter im Auto, benutzt TV, Laptop und Licht, die Heizung braucht dauerhaft Strom. In dieser Zeit kann eine Solaranlage auch mit mehreren Hundert Wp in Mitteleuropa kaum den Verbrauch decken. Aufladen an Landstrom oder durch Fahren ist nötig. Je nach Kapazität der werkseitig verbauten Batterien und den Verbrauchern im Aufbau beträgt die Autarkie maximal meist zwei, drei Tage.

Abhilfe
Am Ertrag der flach verbauten Panels kann man nur wenig verbessern. Es hilft nur, die Solarzellen sauber zu halten. Eine positive Energiebilanz kann auch eine mobile Solartasche schaffen, die, zur Sonne ausgerichtet, einen besseren Ertrag verspricht. Simples Strom sparen ist natürlich auch eine Möglichkeit, die Autarkie zu verlängern. Die Heizung bei Abwesenheit etwas reduzieren, Licht nur einschalten, wo es benötigt wird. Geräte während der Fahrt aufladen oder besser voll geladen mitnehmen.

Dies gilt natürlich auch für die Aufbaubatterien, diese sollten bei Reiseantritt aufgeladen sein. Natürlich nützt insbesondere mehr Batteriekapazität, z.B. durch den Einsatz von Lithiumakkus auch immer. Falls der Strom dennoch knapp wird, hilft entweder Fahren oder einfach der Anschluss am Landstrom – falls vorhanden.