08.12.2019: Das Ziel Puerto Rio Tranquilo hat einen guten Grund: Der Ort liegt am Lago Buenos Aires/Lago General Carrera. Der See ist gross und grenzübergreifend, hat deshalb verschiedene Namen. Chile und Argentinien mögen sich nicht sonderlich, ein Name für einen gemeinsamen See käme wohl nie in Frage…
Aber zum Thema: Im See gibt es Inseln aus Marmor. Und deren Steilufer wurden vom Wasser ausgewaschen, der Marmor deshalb sehenswert freigelegt. Auch einige Grotten gibt es, in die man teilweise mit dem Boot hineinfahren kann. Von Puerto Rio Tranquilo aus finden diese Bootstouren statt.
Es sind, anders als auf den südlichen Gletscherseen, kleine offene Boote mit dicken Aussenbordmotoren. Diese spulen die Kilometer zu den Inseln rasch und spassig ab. Gut eingepackt gleicht die Fahrt einem Rodeoritt. Es schüttelt gut und erst auf einem ruhigeren Seeabschnitt kann der Bootsführer voll aufdrehen. Wir erreichen die erste Bucht und ahnen schon den hellen Marmor über der Wasserlinie. Ein Schiffswrack liegt fotogen am Ufer und wird umkreist. Dann kommt die eigentliche Attraktion, die wirklich faszinierenden Auswaschungen in der Steilküste, die wir langsam abfahren und auch durchfahren. Sehr faszinierend…
Nach einiger Zeit geht es zurück und trotz ordentlichem Wellengang kennt der Kapitän nix und drückt den Hebel auf Anschlag. Ein Höllenritt, der einen Heidenspass macht. Nachmittags brechen wir auf zum nächsten Ziel. Villa Cerro Castillo heisst es und liegt 120 Kilometer entfernt.
Der Zustand der Carretera ist hier oft besser, manchmal perfekt, aber teilweise auch wieder übel. Trotzdem – der Schnitt ist trotz Baustelle und Rüttelpiste deutlich höher als am Vortag, so dass wir noch bei Tageslicht auf dem netten Campingplatz am Ortsrand eintreffen. Wieder ein Tag voller Erlebnisse, die für immer gespeichert bleiben.