06.12.2019: Einige aus der Gruppe liebäugeln mit einem Abstecher zur Carretera Austral. Die Strasse in Chile Süden hat einen legendären Ruf, gilt allerdings auch als berüchtigt, was die Steckenführung und Strassenqualität angelangt. Na, jedenfalls ist es auch unser Traum, zumindest ein Stück auf der Carretera zu fahren. Noch in El Chaltén zeichnet sich ab, dass wir ihn verwirklichen werden.
Die Etappe auf der 40 gen Norden ist heute recht lang, führt wieder durch die weite und einsame Pampa und ist nur teilweise asphaltiert. Das Ziel heisst eigentlich Lago Buenos Aires. Wir hingegen machen kurz nördlich von Bajo Caracoles einen Stopp, um uns mit drei weiteren Ausreissern zu treffen. Chris und Micha, Karin und Hartmut, Biggi und Heiner. Wir erreichen den Treffpunkt als Zweite und blicken auf die RP41. Die Rutas Provinciales sind zumeist Schotterpisten und die 41 ist schon beim ersten Anblick eine besonders waschbrettartige…
Wir besprechen das weitere Vorgehen. Entweder bis zum Gruppentreffpunkt und dann hinüber nach Chile, oder über den wilden Paso Roballos. Die Reiseleitung hatte uns von diesem Übergang abgeraten, er sei mit Frontantrieb kaum machbar. Mit Chris und Michaels Buschtaxi als Backup trauen wir uns das aber zu. Somit ein Miniteam – die anderen fahren defintiv die nördlichere Route via Lago Buenos Aires.
Es ist schon fortgeschrittener Nachmittag, als wir gen Paso Roballos aufbrechen. Noch etwas Strecke machen und ein Plätzchen für die Nacht finden ist die Devise. 20 Kilometer und eine gute Stunde später haben wir dann genug Schüttelei für heute und finden eine kleine Schotterpiste, neben der wir einige hundert Meter später in weiter, eindrucksvoller Landschaft für die Nacht bleiben. Skeptisch, ob es richtig ist, dieses Risiko einzugehen. Freudig, weil die Carretera nun zum Greifen nah erscheint…