Unser Auto: Adventurer 10 ‘ Truck Camper GMC Sierra 3500 mit 8.1 l Turbodiesel – Verbrauch ca. 16 l/100km
Die Überraschung beim Einräumen: Innen wirkt der Aufbau durchaus grosszügig – der riesige Alkoven macht es möglich. Drei Erwachsene? Kein Problem. Natürlich haben wir das schon vorher ausprobiert – auf der Reisemesse in Bern war solch ein Vehikel zu bestaunen.
Ok, los geht es: Startpunkt der Reise war Vancouver. Eine traumhaft gelegene Stadt, die alles bietet was man sich denken kann. Vom Badestrand über Shoppingmeile zum Skilift. Vor der Campingtour einige Tage hier zu verbringen lohnt sich unbedingt. Die Vermieter der Wohnmobil fordern aufgrund der langen Reise aus Europa eh mindestens eine Übernachtung vor der Wohnmobilübernahme.
Grosszüge Parkbucht, Tisch mit Bänken, Feuerstelle, Plumpsklo im Wald, fertig ist der Campground im Provincial Park, wie hier im Nahatlatch Valley, eine Tagesetappe östlich von Vancouver in den Coast Mountains. Einfach, ruhig und günstig. Das System mit der Self-Registration ist einfach: Couvert ausfüllen, 10 Dollar rein, in einen Briefkasten einwerfen, Abschnitt mit der Platznummer auf das Armaturenbrett, fertig.
Der Transcanada Highway führt zuerst entlang des Fraser River, ab der Ortschaft Lytton dann den Thompson River entlang nach Osten. Mit einigem Abstand zum Küstengebirge wird die Landschaft trockener und speziell in den Tälern fast wüstenartig. Neben dem Highway nutzen auch die Bahnlinien das Flusstal. Immer wieder begegnen einem endlos lange Güterzüge.
Wir sind auf den Weg nach Osten – die Rocky Mountains rücken näher. Die Gegend ist wieder deutlich grüner und voller Seen. Am Three Valley Lake kurz vor dem hübschen Städtchen Revelstoke begegnet uns der Touristenzug “Rocky Mountaineer”.
Wild Campen ist in Kanada grundsätzlich nicht erlaubt. Allerdings gibt es viel Platz und mit entsprechendem (anständigen) Verhalten dürfte es vielerorts keine Probleme geben. Unser Platz im Blaeberry Valley nördlich des Ortes Golden war ein Campground, welcher nicht mehr bewirtschaftet wurde. Wir standen allein am Fluss in den Bergen – in Punkto Campingromantik war das hier kaum zu überbieten. Etwas Respekt vor etwaigen Bären sollte man aber auch mitbringen…
Die Gegend um Banff ist sehr beliebt bei Reisenden aus aller Welt. Dementsprechend ist der Ort sehr touristisch. Man könnte gut die ganzen Ferien in dieser Gegend verbringen, aber das war natürlich nicht unser Ziel. Wegen einem unfreiwilligen Abstechers nach Calgary aufgrund eines Defektes am Fahrzeug blieben wir dennoch zwei Nächte auf dem riesigen Tunnel Mountain Campground.
Der Icefields Parkway von Banff nach Jasper gehört zum Standardprogramm für eine Tour durch den Westen von Kanada. Über 200 Kilometer und über drei Pässe, vorbei an Gletschern, weiten Flussläufen und Wasserfällen und immer in wilder Natur zählt diese Strasse wirklich zu den Höhepunkten einer Kanadareise.
Jasper war der nördlichste Punkt unserer Reise. Das Wetter leider stark bewölkt mit etwas Regen, so dass die Kamera nicht zum Einsatz kam. Der Ort ist wie Banff sehr touristisch, aber etwas rustikaler. Am folgenden Tag ging es am Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rockies, vorbei bis in den Ort Valemount, wo sich das Wetter auch wieder von seiner freundlichen Seite zeigte.
Weiter Richtung Südwesten überquerten wir das Cariboo Country, ein seenreiches Hochplateau und übernachteten bei herrlicher Abendstimmung auf dem Cottonwood Bay Campground am badetauglichen Bridge Lake.
Der Weg nach Westen führte bei Pavilion zur Abwechslung auch mal über eine Gravel Road, was neben dem Fahrerlebnis aus eindrückliche Ausblicke ins Fraser Valley ermöglichte.
Nachdem wir in Whistler nur einen kurzen Stopp einlegten, erreichten wir über den Sea to Sky Highway den Paradise Valley Campground in der Nähe von Squamish. Spuamish liegt am Howe Sound – wir haben wieder das Meer erreicht.
In White Rock war Abschied vom Camper angesagt: Am nächsten Tag war die Überfahrt nach Vancouver Island angesagt und die Insel erkunden wir mit dem Mietwagen und übernachten in Motels oder Cabins.
Auch in Motels lässt es sich leben, aber halt aus dem Koffer. Die Aussicht in Mahalat war jedenfalls sooo schlecht nicht…
…genauso wenig wie die im Maples Resort am Sprout Lake. Löschflugzeug inklusive.
Fazinierend auf Vancouver Island ist der Küstenregenwald und vieeel Natur, wie hier auf dem Weg nach Nanaimo.
Nur an wenigen Stellen gab der dichte Küstennebel den Blick auf den offenen Pazifik frei. Eine solche war die Florencia Bay die, südlich ausgerichtet, ein sonniges Plätzchen für uns und die Möwen bereithielt.
Die Überfahrt von Vancouver Island zurück auf das Festland beschliesst unser erstes Kanada-Abenteuer. Drei Wochen, die für uns Camping-Greenhorns ein echtes Abenteuer waren und uns mit dem Wohnmobil-Virus infizierten.