Fahrwerk

Grundlagen: Obwohl nur wenige 1000 Kilometer der Panamericana-Reiseroute über nicht asphaltierte Strassen führen, wird das Fahrwerk einiges einstecken müssen. Das Auto wird mit Sicherheit bis an die 3.5 t – Grenze kommen. Die Strassenqualität ist nur schwer zu beurteilen, wird aber sicher nicht überall mit der in Mitteleuropa zu vergleichen sein. Schlaglöcher und Waschbrettpisten sind jedenfalls garantiert dabei. Wir müssen uns also auf diverse, immer wieder vorkommende Gemeinheiten und Ruppigkeiten einstellen. Die verbaute Technik des Vans ist einfach: Vorne Federbeine, hinten Starrachse mit Blattfedern.

Der Runner 636 hat von Haus aus das Maxi- oder Heavy-Fahrwerk. Dessen Federn sind härter, der Felgendurchmesser beträgt 16 statt 15 Zoll und die vorderen Bremsen sind mit grösseren Scheiben ausgerüstet. Die Bodenfreiheit ist dank des grösseren Raddurchmessers einige Zentimeter besser.
Die Grundvoraussetzungen sind also akzeptabel. Wie sich das beim ausgebauten Mobil und dessen Gewicht im Alltag bewährt ist individuell und nur durch Fahren zu beurteilen. Auch hier gibt es Lösungen mit zusätzlichen Blatt-, Spiral- oder Luftfederungen, wobei wir grundsätzlich für eine technisch einfache Variante wären.

Etwas Weichspüler zur Schonung der Reisenden und der Einbauten kann aber beim eher „sportlichen“ Van-Fahrwerk nicht schaden. Noch mehr Bodenfreiheit auch nicht. Fündig werden wir z.B. bei Goldschmitt. Dort gibt es die „Routekomfort“ genannten, verstärkten Schraubenfedern für die Vorderachse. Der Federweg erhöht sich und damit auch Bodenfreiheit und Schluckfreudigkeit. Alle kommunizierten Erfahrungen mit diesem Produkt scheinen positiv zu sein. Weitere Anbieter wie Al-Ko oder VB-Suspension kommen auch in Frage.

Update 1 : Über die Fahrwerksänderungen haben wir im Sommer 2018 beraten, Meinungen eingeholt und im Herbst 2018 nach ca. 14000 km definitiv entschieden: Oski bekommt vorne bessere Federbeine und hinten Zusatzluftfedern. Das Camper+ Paket Smart bestehend aus RouteComfort Vorderachsfederbeinen und einer Zusatzluftfeder 2-Kreis mit 8″ Bälgen an der Hinterachse wird bei Goldschmitt in Leutkirch / Allgäu eingebaut.

Update 2: Die Federn wurden im Dezember 2018 eingebaut und haben schon verschiedenste Strassen gesehen. Die Eintragung in den Fahrzeugpapieren durch die MFK war nach Beschaffung der technischen Dokumente damals möglich. Die Fahreindrücke sind durchweg positiv:

  • Ansprechverhalten bei groben Unebenheiten deutlich verbessert
  • Kleine Unebenheiten werden fast komplett geschluckt
  • Fahrwerksgeräusche verringert
  • Spurtreue besser
  • Bodenfreiheit ca. 4 cm erhöht bei Fahr-Betriebsdruck von 2 bar
  • Fahrwerkseinflüsse in der Lenkung verringert
  • Kurvenverhalten verbessert
  • Besserer Fahrbahnkontakt
  • Kaum Wankneigung
  • Seitenwindempfindlichkeit scheint verbessert zu sein

Update 3: Jahr 2021 – das Fahrwerk hat sich auf der Panamericana und der coronabedingten Ersatzreise in Nordeuropa bestens bewährt. Nicht nur auf den üblen Wellblechpisten in Südamerika, sondern auch im normalen „Alltagsbetrieb“ in Europa. Zu den oben genannten Punkten kommt noch die Möglichkeit, das Fahrzeug auf abschüssigem Grund in die Waage zu bringen. Keile brauchen wir höchst selten…

Update 4: Im April 2024 geht der Kilometerstand des geänderten Fahrwerks stramm auf die 100000 zu. Immer noch alles zuverlässig und wartungsfrei. Ausnahmslos alle Interessierten, die das normale Fahrwerk besitzen und eine Runde im Oski mitfahren, sind schwer überrascht, wie komfortabel doch so ein Stellantis-Van sein kann.

Blogs zum Thema:

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Weichgespült im Allgäu